„Etwas was gut ist, kann gut bleiben“
Die Kunstschulen PINX aus dem Heidekreis und die Jugendkunstschule buntich in Braunschweig sind als Kooperationsprojekt mit dem diesjährigen WinterKunstschulPrädikat des Landesverbandes der Kunstschulen ausgezeichnet worden. Gegenstand der Kooperation dieser beiden Kunstschulen ist der „Schutzraum für Kinder im Wartebereich des Ankunftszentrum – Malen, Gestalten und Kind sein“, der mit dem Jahreswechsel von Bad Fallingbostel nach Braunschweig verlegt worden ist. In Zusammenarbeit mit dem Ankunft szentrum für Asylbegehrende der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen betrieb die Kunstschule PINX seit August 2018 das Angebot „Schutzraum für Kinder im Wartebereich des Ankunftszentrums Oerbke/Bad Fallingbostel –Malen, Gestalten und Kind sein“. Dieses erfolgreiche Projekt drohte 2023 beendet zu werden, da das Ankunftszentrum im Juni 2023 als Standort von Oerbke nach Braunschweig verlegt wurde. Durch die enge Kommunikation der beiden Kunstschulen buntich und PINX über das Projekt „Generation Kunst“ entstand die Idee den Schutzraum für Kinder mitsamt der Idee und des Konzepts des Klappateliers nach Braunschweig zu übertragen.
Kurze Darstellung des Schutzraums im Ankunftszentrum: Die geflüchteten Kinder und Jugendlichen im Ankunftszentrum Braunschweig sind verunsichert, ihre innere und äußere Welt ist durcheinandergebracht. Die Ankunftssituation ist für die Eltern dieser Kinder von vielfältigen Fragen zur Neuorganisation ihres Lebens geprägt. Genau an diesem Ort, an dem Ort des Wartens und Ankommens, das heißt innerhalb der Wartezone des Ankunftszentrums, bietet das Klappatelier den Kindern durch unser Angebot einen inneren und äußeren Schutzraum. Innerhalb dieses Schutzraumes können die Kinder und Jugendlichen wieder Kind sein und haben Zeit und die Möglichkeit, ihre eigene Gestaltungswelt entstehen zu lassen und die äußere Welt des Ankunftszentrums als ein Außen zu erleben.
Bei der Prädikatsverleihung am Freitag, den 15.03.2024, waren als Ehrengäste Frau Dr. Sabine Fett (Foto unten, links außen), Geschäftsleitung des Landesverbands der Kunstschulen Niedersachsens, der Samtgemeindebürgermeister Björn Gehrs aus Schwarmstedt und Gerrit Stühmeier als Ratsherr in Braunschweig zum Beglückwünschen anwesend. Stolz sprach Herr Gehrs von seiner Kunstschule und auch die beiden Leitungen Delia Rauls aus Braunschweig und Hildegard Strutz aus dem Heidekreis betonten die Freundschaft der beiden Kunstschulen. Madlin Atieh von PINX sprach als Malbegleitung des Schutzraumes der ersten Stunde von ihren Erfahrungen und zeigte ein farbiges Bild der Arbeit im Ankunftszentrum auf. Frau Chiara Sobeck kam in Vertretung von Kyra Knopf und schilderte die heutige Situation im Schutzraum für Kinder im Ankunftszentrum in Braunschweig folgendermaßen: die Geflüchteten haben einen langen Reiseweg hinter sich, die Flucht aus der Heimat und die erste Ankunft sind sehr aufwühlend besonders für die Kinder. Sie müssen lange auf die Aufnahme und die Registrierung warten. Das Klappatelier als Schutzraum wird sehr gut angenommen, nicht nur für die Geflüchteten, auch für die Mitarbeiter:innen aus dem Ankunftszentrum, denn die Kinder sind wesentlich entspannter. Es ist eine tolle Bereicherung und macht die Ankunft im LAB deutlich leichter – das Warten wird positiver erlebt.
Deliane Rohlfs als Vorstandsmitglied des Landesverbandes der Kunstschulen (rechts außen) überreichte Delia Rauls und Hildegard Strutz (2. v. r.) voller Stolz das Winterprädikat und betonte, dass eine Kooperation zweier Kunstschulen noch nie ausgezeichnet wurde. Der Landesverband verleiht seit 2019 zweimal jährlich, im Sommer und im Winter, ein KunstschulPrädikat an, in der Regel, eine Kunstschule. Mit dieser Auszeichnung möchte der Verband der Kunstschulen beide Kunstschulen für ihre Arbeit innerhalb dieser Kunstschulen ehren. „Es bedarf Mut und Offenheit, ein Aufeinander zuzugehen und einen Gemeinschaftssinn so eine Kooperation als Verantwortung in unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Etwas was gut ist, kann dadurch auch an einem anderen Ort mit anderen Menschen gut bleiben.“ betonte Deliane Rohlfs.